05.12.22 - Handball

Mit neun Akteuren ging am Sonntagnachmittag die Reise zum Auswärtsspiel nach Steinheim. Zur Unterstützung hatte sich Constantin Kaltenberg nach einer Verletzungspause angeboten. Auf der Hinreise wurde neben der Taktik auch über den Gegner philosophiert. Wir erwarteten eine eingespielte und läuferisch starke Mannschaft, die im Altersdurchschnitt jünger sein sollte als die unsere.

Das Aufwärmen in der harzfreien und mit einer leichten Staubschicht bedeckten Halle wurde mit größtmöglichem Spaß angegangen. Beim Einwerfen wurden die von der Heimmannschaft gestellten Bälle ordentlich gegen das Mauerwerk geballert. "Gott sei Dank" waren zu dem Zeitpunkt keine Zuschauer anwesend, die das Verwerfen des Spielgerätes hätten beobachten können.

Der gut leitende Schiedsrichter aus Hillentrup pfiff die Partie pünktlich an. Für die Müssener stand ein Rückraum auf dem Platz, der zuvor am Freitagabend das erste Mal gemeinsam trainiert hatte. Es wurden die einstudierten Spielzüge gezeigt und in der Abwehr ordentlich unterstützt. Der Trainer der Heimmannschaft war nach 7:36 Minuten schon so angefressen von der Leistung seiner Mannen, dass er sie in einer Auszeit lautstark einnordete. Zu diesem Zeitpunkt führten wir etwas überraschend mit 3:5.

Die Stabilität in der Abwehr wuchs von Spielminute zu Spielminute und Jonas vernagelte sein Tor. Im Angriff lief der Ball mit einer selten gesehenen Leichtigkeit, so dass der Vorsprung kurzfristig auf fünf Tore ausgebaut werden konnte. Auch die doppelte Unterzahl kurz vor der Halbzeit wurde souverän gemeistert und sogar noch ein sehenswerter Treffer erzielt. Zur Halbzeit-Sirene zeigte die Anzeige ein 10:14 für die Gäste aus Müssen an.

Wir erwarteten, dass die Steinheimer zu Beginn der zweiten Halbzeit einige Umstellungen vornehmen würden. So gab es auch von uns die Idee, auf eine erfolgreiche 5:1-Abwehr umzustellen, da der Rückraum aus Steinheim bis dato kaum zum Zug gekommen war. Die ersten fünf Minuten nach dem Wechsel gestalteten sich zwar sehr temporeich, aber auch mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten. Jonas musste ein paar unglückliche Gegentore hinnehmen. Er wurde von der Bank immer wieder aufgebaut. Der Vorsprung schmolz auf 15:16 zusammen.

Nach gespielten zehn Minuten in der zweiten Halbzeit unterstützte Jonas die Mannen vom Kammerweg wieder mit tollen Paraden und brachte die Spieler, wie auch den Trainer der Steinheimer zur Verzweiflung. Im Angriff musste sich Ralf mit einer persönlichen Spielbegleitung anfreunden. Die damit verbundene Umstellung tat dem Angriffsspiel der TuSler nicht wirklich weh, denn man besann sich auf das einfache Abräumen von links und erzielte damit Tor um Tor.

15 Minuten vor Schluss zog Jonas der Heimmannschaft endgültig den Zahn, als er seinen zweiten Siebenmeter hielt. Im Gegenzug erhöhte Ralf dann auf 17:22 und stellte die Weichen auf Auswärtssieg.

Den einzigen Wermutstropfen gab es dann, als Jonas aus dem Tor sprintete und nicht den Ball, sondern lediglich den Angreifer erwischte. Auf die rote Karte für Jonas folgte Marc als Torwart, der den fälligen Siebenmeter nicht parieren konnte.

Fazit: Die Abwehrleistung war bissig und giftig und der Angriff hatte immer die richtige Antwort auf die aktuelle Spielsituation. Und: Ein Spiel muss erst gespielt sein, denn in dieser Liga kann Jeder gegen Jeden gewinnen.